River Soča (Slovenia) 

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Der Soca hat seine Quelle in den Julischen Alpen im Slowenischen Triglav-Nationalpark. Er fließt durch Slowenien und Italien (wo er Isonzo genannt wird) über 140 km und mündet dann in die Adria in der Nähe von Monfalcone.
Hier wird über einen Angeltag in dem Revier zwischen der Brücke im Dorf Vas na Skali und der Brücke im Dorf Cezsoca berichtet.


Der Soca ist definitiv ein einzigartiges Juwel der Natur: die türkisblaue Farbe des Wassers ist so intensiv, das es fast unwirklich aussieht. Sein reicher Fischbestand aus goldenen Äschen, Bach- und Marmorataforellen und einer Menge von großen Regenbogenforellen, machen ihn zu einem Ort, den jeder Fliegenfischer einmal im Leben besuchen sollte.


Es ist ein schöner sonniger Tag. Nachdem mit den anderen Anglern der Treffpunkt für das Mitttagessen vereinbart ist , geht es los. Nach dem Überqueren einer kleinen Hängebrücke, komme ich ans Ufer. Der Tag ist sehr hell und das Wasser glasklar. Es gibt kleine Ringe in einer Strömung. Ich nähere mich sehr vorsichtig an und nach ein paar Würfen, ist meine erste Äsche der Soca gefangen. Sie ist wunderschön, mit einem kompletten goldenen Livree. Die Strecke entpuppt sich gut gefüllt mit Äschen und ich bin wie hypnotisiert vom dem schönen Ort und der Aktivität der Fische. Die Zeit vergeht und ich bleibe praktisch den ganzen Morgen da wo ich mehrere schöne Äschen auf einer kleinen Krüppeltrockenfliege aus Rehhaar an einem 0,12 Vorfach fange.


Zur Mittagszeit treffen wir uns auf der Brücke, wo beim Essen eines Sandwiches die Augen beständig auf das türkisfarbene Wasser blicken, wo schimmernde Silhouetten auf schlüpfende Insekten schießen. Mittlerweile haben wir Zeit, unsere Geschichten und Abenteuer des ersten halben Tages auszutauschen. Und so bekomme ich mit, dass ...


.. Bob einen riesigen Regenbogen auf Nymphe fing, sie war so groß, dass sie nicht in die Kescher passen würde ..


Eine ähnliche Erfahrung wird von Sven berichtet, der eine andere so große Regenbogenforelle gefangen hat. Aber es geht nicht nur um Fische, wir sind alle begeistert von den herrlichen Szenarien und von der Schönheit des Flusses in diesem stillen Tal.


Nach dem Mittagessen ist es Zeit wieder an den Fluss zurückzukehren. Ich bin nun an einen neuen Ort gekommen, wo der Fluss mit einer glatten Strömung fließt. Die Fische steigen fast überall. Trotz des dünnen Vorfaches sind hier die Äschen vorsichtiger als am Vormittag. Bis ich dann eine Äsche an dem Haken habe, die ich um die 50 cm. schätze; hakt sie sich leider nach einem kurzen Kampf ab. Der Ort scheint jetzt verdorben zu sein und ich entscheide mich, mich stromabwärts zu bewegen.


Ich finde eine Reihe von Läufen und türkisfarbenen Pools. In einem davon steigt ein Fisch, der gar nicht schlecht aussieht. Ich halte etwa 12 Meter entfernt an und versuche die Fliege ohne dragging zu presentieren. Nach ein paar Würfen nimmt der Fisch die Nachahmung eines Ecdyonurus an. Ich spüre sofort, dass er nicht wie eine Äsche kämpft und in der Tat, nach einer Minute lande ich eine Marmorataforelle.


Sie ist eine schöne junge Marmorata, die nach dem Foto wieder frei schwimmen kann. Hier erreichen Marmorataforellen bemerkenswerte Größen (10-12 Kilo). Wenn sie schwerer als ca. 1 Kilo werden, ernähren sie sich fast ausschließlich von anderen Fischen. Nach Ansicht der Experten, ist die beste Zeit, um einen dieser Riesen auf Streamer zu fangen, der Moment nach etwas Regen, mit trübem oder verschleiertem Wasser. Auf jeden Fall möchte ich mich heute den Trockenfliegen widmen und so gehe ich zurück zu den Äschen


Die Gästeangelkarten sind hier auf etwa tausend pro Jahr begrenzt, und es ist niemand den ganzen Tag zu sehen. Ich fange noch ein paar Regenbogen- und Bachforellen, aber die Zeit dieses Paradies zu verlassen rückt näher und ich beschließe an den Ort zurückzukehren, an dem ich die große Äsche am frühen Nachmittag verloren habe.


Die große Äsche steigt noch in der Mitte des Pools, oder zumindest ist sie ihr Verwandter. Ich befestige eine Fliege, die mir immer Glück mit schwierigen Äschen gebracht hat: die Arpo. Diese Fliege habe ich heute noch nicht probiert. Ein Wurf und Strike ! Sie nahm sie ohne Bedenken.


Sie ist wirklich ein schöner Fisch und auch der letzte für den Tag. Die Zeit zu gehen ist gekommen. Was für ein phantasticher Ort! Im Auto auf dem Rückweg bemerkt man, dass die Sehnsucht nach einer Rückkehr zum Tal der Goldenen Äschen mit reist.


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